Mehrere Mitglieder des ÖTB TV Linz waren im heurigen Sommer am Bundesjugendlager des ÖTB am Turnersee beteiligt, Gerda Kienberger schildert ihre Erfahrungen als Teilnehmerin:
„Jedes Jahr wieder zieht es einige Jugendliche aus ganz Österreich nach Kärnten zum Karl-Hönck-Heim an den Turnersee, um dort 10 Tage lang die Natur, so wie Gemeinschaft zu erleben.
Heuer haben es nach einiger Zeit – zusätzlich zu Linzer Lagerleitern – auch wieder zwei Teilnehmer aus Linz aufs Bundesjugendlager geschafft. Es erwarteten uns dort neben See inklusive traumhaft schöner Bergkulisse auch viele neue Gesichter, die uns aber im Laufe der Zeit sehr schnell vertraut wurden.
Ein besonderer und in Erinnerung bleibender Höhepunkt ist neben den zahlreichen Spielen und anderen sportlichen Aktivitäten, wie Wasser- und Waldgeländespielen, Hoch-Weitsprung, Kraulübungen, Schleifen-Rugby (?), Yoga und vielem vielem mehr der Orientierungsmarsch. Am Samstag startend führten uns die Koordinaten Schritt für Schritt und von Station zu Station zu unserem Nachtlagerplatz auf dem Luschasattel, nur 500m von der österreichisch-slowenischen Grenze entfernt. Dort zelteten wir in einem großen Hangarzelt, in dem aber niemand viel Schlaf bekam. Einerseits weil wir wie Sardinen dicht an dicht lagen, andererseits, weil uns Roland mit einem fröhlichen ‚Guten Morgen‘ bereits um 4 in der Früh aus dem Schlaf riss. Weiter ging es von dort aus gemeinsam auf die Petzen, deren Gipfel auf über 2000m Seehöhe liegt. Bereits um 8 Uhr erreichten wir das Gipfelkreuz – von uns allen eine große Leistung, die mit einem grandiosen Ausblick, einem tollen Gefühl und einem wohl verdienten Frühstück belohnt wurde.
Aber nicht nur der Sport und das Wandern waren wesentliche Bestandteile des Lagers, sondern auch das gemeinsame Singen – auch am Lagerfeuer -, das Erlernen von neuen Liedern, die wir lange nach Ende des Lagers noch im Ohr haben, und das Volkstanzen. Darüber hinaus wurden auch unsere Kreativität und Denkkraft gefordert und gefördert:
Jede der 6 Gruppen, in die wir eingeteilt waren, musste am Ende des Lagers ein Lied und ein Theaterstück vortragen, so wie sich einen Gruppennamen ausdenken und dazu ein Gedicht dichten. Aber auch diese Aufgabe wurde uns nicht leicht gemacht, denn es sollte nicht irgendein Name sein, sondern er sollte aus Adjektiven oder Nomen bestehen, die für uns wünschenswert oder erstrebenswert sind. Ergebnisse waren Kompositionen wie ,die wahrhaftigen willensstarken‘, ,die sturmfesten Individuen‘ oder ,die unverzagten Grenzgänger‘.
Besonders wertvoll war das Lager für mich auch dahingehend, dass ich zum einen für mich selbst wertvolle Erfahrungen machen und meine Grenzen austesten konnte, aber andererseits auch Dinge lernte, die ich ins Vereinsleben mitnehmen kann.
Das einzig Negative war, dass wir den Turnersee aufgrund der Jahnwanderung früher verlassen mussten. Der Abschiedsschmerz war groß, denn Fremde waren mittlerweile zu Freunden geworden, aber ein nächstes Lager kommt bestimmt und es wäre auch schön, wenn wir Linzer dort in noch größerer Zahl vertreten wären, denn ich bin mir sicher, jeder wird es, so wie ich, nicht bereuen!“
Die Linzer am Gipfel der Petzen